Lateinische Aussprache

Folgende Hinweise charakterisieren unsere lateinische Aussprache.

  • «c» wird als «ts» gesprochen: «ancillae» = [antsillä], «coeli» = [tsöli]
  • «cc» wird als «kts» gesprochen: «ecce» = [ektse]
  • «xc» wird als «xts» gesprochen: «excelsis» = [eks-tselsis]
  • «sc» wird als «sz» gesprochen: «suscepit» = [suszepit]
  • «g» wird als hartes «g» gesprochen: «generationem» = [generazionem]
  • «s» wird hart gesprochen, aber nicht zu scharf
  • «h» am Anfang wird gesprochen: «hora» = [hora]
  • «p», «t», «k» werden aspiriert, d. h. wie im Deutschen normal mit einem nachgestellen «h» ausgesprochen
  • Vokale wie im Deutschen aussprechen

Wichtig ist, dass die Sprache nicht mit Schlieren durchzogen wird: Silben sind deutlich zu trennen. Wir singen zum Beispiel «glo-ri-am» und nicht «glor-jam» oder «glo-ri-a» statt «glor-ja», oder auch «de-i» statt «de-ji». Auch ist Schwäbeln zu vermeiden: Wir singen «in» = [inn] mit doppeltem «n», nicht etwa ein langes [ihn]. Vokale bleiben stets klar, also zum Beispiel «mi-se-re-re» und nicht etwa «mi-se-rea-re» mit eingeschobenem Schleif-A.

Italienische Aussprache

Folgende Hinweise charakterisieren unsere italienische Aussprache. Sie kommt vor allem bei italienischen, französischen und englischen Komponisten zum Zuge:

  • «c» vor hellen Vokalen wird als «tsch» gesprochen: «ancillae» = [antschillä], «circa» = [tschirka]
  • «c» vor dunklen Vokalen wird als «k» gesprochen: «canem» = [kanem]
  • «cc» wird als «tsch» gesprochen: «ecce» = [etsche]
  • «sc» wird als «sch» gesprochen: «suscepit» = [suschepit]
  • «g» wird als weiches «g» gesprochen: «generationem» = [djenerazionem]
  • «gn» wird zu «nj»: «magnum» = [manjum]
  • «y» wird wie «i» gesprochen: «mysterium» = [misterium], «kyrie» = [kirie]
  • «s» wird stimmlos gesprochen: «s» = [ss]
  • «h» am Anfang entfällt: «hora» = [ora]
  • «p», «t» und «k» werden nicht wie im Deutschen oder beim Kirchenlatein aspiriert, das heißt nicht mich einem nachgestellen «h» ausgesprochen, sondern eher wie «bb», «dd» oder «gg»
  • «e» wird zu «ä» abgedunkelt: «Deo» = [Däo]
  • «o» wird offen gesprochen: «Domine» = [d_mine] mit «_» = weit und offen (denke: Beimischung von «a»)

Deutsche Aussprache

Wir verwenden Bühnendeutsch.

  • Die Endung «-ig» wird weich gesprochen: «wenig» = [wenich]
  • Tbd.

Zur Gesangs- und Probekultur der Zürcher Vokalisten

Diese Bemerkungen stellen die wichtigsten, immer geltenden Grundregeln für unser gemeinsames Musizieren dar. Dabei lassen wir uns von diesem Grundsatz leiten: Vokalisten sind eigenständige und verantwortliche Musiker, die Musik gemeinsam gestalten. Jede ChoristIn übernimmt im gesamtklang volle Verantwortung für das gemeinsame Klingen und Gelingen.

Noten bearbeiten

  • Choristen studieren Noten vor den Proben eigenständig ein
  • Choristen korrigieren in der Probe bemerkte Unsicherheiten eigenständig in der Nacharbeit
  • Die Vorbereitung der Noten umfasst die genaue Kenntnisnahme aller vom Komponisten angegeben Dynamikanweisungen. Diese werden genauso eigenständig einstudiert und umgesetzt wie die Noten
  • Choristen berücksichtigen die auf der Werkeinführungs-Seite bereitgestellten zusätzlichen Anweisungen eigenständig
  • Choristen setzen alle diese Informationen eigenständig in den Proben und Konzerten um

Probearbeit

  • Die Probearbeit erfolgt konzentriert und fokussiert; sie wird ausschliesslich vom Dirigenten geführt
  • Choristen benötigen unterschiedlich lange, um stimmlich schwierige Passagen (zum Beispiel heikle Pianissimi) zu meistern. Jene, die die Stellen früh meisten, passen sich niemals den anderen an sondern führen durch Vorbild den Rest zur korrekten Gestaltung

Musikalische Gestaltung

  • Choristen sind eigenständige Musiker. Notierte Dynamikanweisungen und zusätzliche Anweisungen (gemäss Werkeinführung) werden eigenständig umgesetzt. Dies gilt insbesondere für Anweisungen zur Lautstärke

Sprache

  • Choristen passen ihre Aussprache an die jeweilige Musik an. Kompositionen aus dem 19ten Jahrhundert verlangen zum Beispiel deutlichste Aussprache mit klaren Konsonanten, rhythmische moderne Stücke lassen jedoch die Vokale als Rhythmusträger stärker hervortreten
  • Sopranistinnen singen ab dem ‹e› stets Hochsopranisch – alle Vokale werden auf «a» gesprochen – ohne Ausnahme

Sängerische Grundregeln

  • Choristen gestalten lange Noten; diese werden nie hart wie Stahlträger in die Luft gesetzt; in den meisten Fällen sind lang gehaltenen Noten auf ihr Ziel zu entwickeln (intensivieren, nicht unbedingt crescendieren)
  • Anfangs und Endsilben werden in der Regel nicht betont und sind abzuphrasieren
  • Bei Sprüngen oder Bewegungen nach oben (von einem tiefen zu einem meist deutlich höheren Ton) singen Choristen den tiefen Ton noch leise (und ggf. auch unter der notierten Lautstärke) und intensivieren erst auf den hohen Ton zu
  • Choristen singen hohe Töne eher mit sich schliessendem Mund
  • Choristen vermeiden jegliches Vibrato

Hintergrund (Quelle: Chor an der Stiftskirche Bonn, Wikipedia)

Der Text ist dem fünften der neun Responsorien aus der Matutin an Weihnachten entnommen. Responsorien sind liturgische Wechselgesänge zwischen Vorsänger und Gemeinde als Antwortgesang nach den Lesungen in den Horen. Die Matutin ist die erste von acht Gebetszeiten der katholischen Kirche und wird als Nachtgebet zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen gehalten. Sie wird auch Vigil oder Nachtoffizium genannt.

Das Bild von Ochs und Esel, die neben der Krippe stehen, findet sich bei Jesaja (Jes 1,3) und wird in der Tradition auf die Krippenszene bei der Geburt Jesu bezogen. Bei Lukas (Lk 2,7 ) werden nicht die Tiere, aber eine Futterkrippe erwähnt. Im apokryphen Pseudo-Matthäus-Evangelium werden beide Tiere konkret genannt – zu seiner Entstehungszeit waren sie schon Bestandteil von Krippendarstellungen. Durch dessen Aufnahme in die Legenda Aurea verbreitete sich das Bild ab dem 13. Jahrhundert noch weiter. Es wurde zum volkstümlichsten Sinnbild für das Mysterium der Selbsterniedrigung des Gottessohns in seiner Menschwerdung (Phil 2,6–7 ).

Der zweite Teil des Responsoriums knüpft an die Worte an, mit denen Elisabet Maria bei ihrem Besuch begrüßt (Lk 1,42–43).

Anhören: Grex Vokalis (mit eingeblendeten Noten)Maynooth University Chamber Choir

Musikalische Interpretation

Generell:

  • Es sind sehr viele Dynamikanweisungen vom Komponisten notiert – diese bitte beachten

Takt 26ff: Das «s» von «sacramentum» stimmlos
Takt 36: Atmen von «sacramentum»
Takt 43ff: Töne frei schwingen lassen
Takt 48ff: Füllig aber nicht laut singen
Takt 63 (S/A): Atmen vor zweitem Alleluia
Takt 66 (T/B): Atmen vor zweitem Alleluia

Text

O magnum mysterium
et admirabile sacramentum,
ut animalia viderent Dominum natum
jacentem in praesepio.
Beata Virgo, cujus viscera meruerunt
portare Dominum Jesum Christum.
Alleluia.

Oh großes Geheimnis
und wunderbares Heiligtum,
dass Tiere den geborenen Herrn sehen,
in der Krippe liegend.
Selig die Jungfrau, deren Leib würdig war,
Christus den Herrn zu tragen.
Halleluja.

Textinterpretation

Der Text drückt eine Haltung der Verwunderung des ehrfürchtigen Staunens aus. Innerlichkeit und Intensität halten sich die Wage. Gerade wegen der formellen Zurückhaltung darf der Text nicht schlaff, schlurfend oder schlendernd vorgetragen werden. Er ist nicht das müde Gemurmel der Mönche zur Matutin, sondern die Anbetung der Schäfer an der Krippe.

Hintergrund

Tbd.

Anhören: St Jacobs Kammarkor

Musikalische Interpretation (Stand 02.09.2018)

Generell:

  • Aussprache: Lateinisch
  • Die Musik ist zugleich ätherisch und rhetorisch zu denken
  • Rhetorisch = gestisch dem Sprachfluss folgend in der Art von Schütz o.ä.
  • Z.B. werden alle Phrasen wie «quia respexit» auf das Ende hin entlastet,…
  • …und Phrasen wie «humilitatem ancillae suae» die auf einen inhaltlichen Abschnitt zustreben werden auf das Ende hin beruhigt
  • Beruhigen heisst: Minimal langsamer werden, aber kein breites Ritardando
  • …und Worte wie «suae» (Takt 14) oder «timentibus» (Takt 28) sind bewusst im Sprachfluss betont-unbetont auf den Silben

Takt 12: Beispiel für gewünschten Stil: «respexit» entlastend singen
Takt 13: Auf «ancillae» Tempo beruhigen aber nicht schleppen
Takt 14: Beispiel für gewünschten Stil: «suae» entlastend singen
Takt 16: Trotz Pause ist der Bogen von «me» nach «dicent» weiterzuführen, d.h. die Pause wirkt nur wie eine notierte Zensur, die Spannung ist zu halten
Takt 19: «Quia» weich betonen aber keinen Holzhammer verwenden; danach weiten Bogen singen, Töne nicht stossen
Takt 28:Beispiel für gewünschten Stil: Das «-men-» ist betont ohne getreten zu werden (siehe einleitende Bemerkungen)

Text

Magnificat anima mea
Dominum,
et exsultavit spiritus meus
in Deo salutari meo.
Quia respexit
humilitatem ancillae suae.
Ecce enim ex hoc
beatam me dicent
omnes generationes.
Quia fecit mihi magna,
qui potens est,
et sanctum nomen eius.
Et misericordia eius
a progenie in progenies
timentibus eum.
Fecit potentiam in
brachio suo,
dispersit superbos mente
cordis sui.
Deposuit potentes de sede
et exaltavit humiles.
Esurientes implevit bonis
et divites
dimisit inanes.
Suscepit Israel
puerum suum,
recordatus misericordiae suae.
Sicut locutus est
ad patres nostros,
Abraham et
semini eius
in saecula.
Gloria Patri et Filio
et Spiritui Sancto,
sicut erat in principio et nunc
et semper et in saecula
saeculorum. Amen.

Meine Seele preist die Grösse
des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott,
meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit
seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an
preisen mich selig
alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Grosses
an mir getan,
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von
Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm
machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen
voll Hochmut sind.
Er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit
seinen Gaben und
lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich
seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unseren Vätern
verheissen hat,
Abraham und
seinen Nachkommen
auf ewig.
Ehre sei dem Vater und dem
Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt
und alle Zeit und in Ewigkeit.

Amen.

Textinterpretation

Tbd.

Hintergrund

Dies ist das Auftragswerk der ZV an Ola Gjeilo. Es kommt anfangs 2019 ein erstes Mal auf die Bühne.

Der Komponist schreibt:

  • The work should ideally be performed in a church, or a hall with quite a lot of
    reverb, to add to the dreamlike sound of the slow-moving chords, and to enhance
    the effect of the small clusters trailing the melodic lines.
  • The chord swells can be pretty subtle, just to make the chords “breathe” a bit and
    not be too static.
  • I used this picture of Johann Johannsson’s score for «The Mercy CD» cover as an
    inspiration for the piece – perhaps it could serve as inspiration for the singers as
    well, as a way to really sense the long, endless horizon the piece wants to express

Ergänzung von Christian: Mir scheint, dass Ola von «The Mercy CD» auch ein bisschen die Wellenbewegung von dessen Musik übernommen hat. Man höre die Filmmusik.

Musikalische Interpretation (Stand 17.12.2018)

Generell:

  • Italienische Aussprache

Takt 16, 30 (S/A): Weich ausklingen, ätherisch

– Unbedingt überall zusammen metrisch akkurat auf die Vokale hin die Töne wechseln, sonst klingt alles wie ein zäher, indifferenter Brei. D. h. Konsonanten erklingen knapp vor der Zählzeit – oder Konsonanten und Vokale zusammendenken, wobei der Vokal den Rhythmus markiert.
– Die unterschiedliche Dynamikangaben in den einzelnen Stimmen sind der Balance zuliebe genau einzuhalten oder mit mir absprechen
– Die Crescendi und Decrescendi nur in den Stimmen machen, wo sie notiert sind. Sie sollen Wellen gleichen
– Nachsilben werden gleichwohl in allen Stimmen abphrasiert (besonders wichtig bei Schlüssen oder Übergängen wie T 8, T 15
– Unvollständige Wörter so singen, wie sie notiert sind. Das tut dem Gesamteindruck keinen Abbruch.
– Das Chorische Atmen und die Konsonanten übereinander zu bekommen, wird eine der Hauptaufgaben des Probens sein
– Über weite Strecken chorisch atmen / Gemeinsames Atmen nur nach T 8, 16, 32, 49, 57
– Lange Töne bei Atembedarf leise ausblenden und wieder leise einfädeln
– Atemverbote vor T 4, 12, 15, 25, 27,37, 45, 55, (Sopran in 60) 62, 64
– Schluss-«x» und Schluss-«s» jeweils streichen und vor das nächste Wort schreiben:T 6 «-sis», 14 «-sis», 24 «pax», 26 «pax», 36 «-bus», 40 «-bus», 44 «tis», 54 «pax», 60 Sopran «pax», 61 «pax», 63 «pax»
– gemeinsames Schluss-x T 31 auf 4, T 57 x auf die 6, Schlusstakt auf Abschlag

Text

Gloria in excelsis Deo.
Et in terra pax
hominibus bonæ voluntatis.

Glory be to God in the highest.
And in earth peace
to men of good will.

Textinterpretation

Tbd.

Hintergrund

Tbd.

Anhören: CWU Chamber Choir

Musikalische Interpretation

Generell:

  • Tbd.

Text

Ubi caritas et amor,
Deus ibi est.
Congregavit nos in unum
Christi amor.
Exsultemus et in ipso
jucundemur.
Timeamus et amemus
Deum vivum.
Et ex corde diligamus
nos sincero.

Wo Achtung und Liebe sind,
da ist Gott.
Christi Liebe hat uns
in Einem vereint.
Wir frohlocken und erfreuen
uns an demselben.
Wir fürchten und wir lieben
den lebendigen Gott.
Und von Herzen lieben wir
uns aufrichtig.

Textinterpretation

Tbd.

Hintergrund

Unicornis Captivatur ist ein munteres Werk mit einem lyrischen Mittelteil auf einen mittelalterlichen Text.  Der Text entstammt dem Engelberg Codex, einer Sammlung mittelalterlicher Lieder. Die Sammlung enstand um 1400. Ola Gjeilo liess sich von der Farbigkeit, den Symbolen und auch dem Dram, der Freude und dem Gefühl des Triumphes, den der Text ausstrahlt, inspirieren.

Anhören: CWU Chamber ChoirAnonym, Universitaetschor,

Komponist: Ola Gjeilo / Entstehungsjahr: 2001 / Länge: 7 Min.

Musikalische Interpretation (Stand 03.10.2018)

Generell:

  • Aussprache: Italienisch

Takt 4: Atmen am Taktende
Takt 6: Atmen am Taktende
Takt 23-24: Verbinden; Atmen am Taktende 24
Takt 28: Atmen am Taktende
Takt 31ff: Leicht nehmen (so wie einen verletzten Pelikan im Arm tragen)
Takt 41: Weich singen
Takt 49: Atmen am Taktende
Takt 55: Atmen am Taktende
Takt 59: Atmen am Taktende
Takt 82: Atmen vor «vivus». Achtung T1 & B2: Die Viertel von T2 und B1 abwarten
Takt 100 (A, B1): Konsonanten sehr deutlich sprechen
Takt 101 (A, B1): Atmen am Taktende
Takt 101 (B2): Konsonanten sehr deutlich sprechen
Takt 104 (Alle ausser B2): Vorgängiges «…ta-vit» auf 1 in Takt 104 absprechen
Takt 113: «Alleluia» wie aus dem Nichts beginnen

Text

Unicornis captivatur,
Aule regum presentatur
Venatorum laqueo,
Palo serpens est levatus,
Medicatur sauciatus
Veneno vipereo.

Alleluia canite,
Agno morienti,
Alleluia pangite,
Alleluia promite
Leoni vincenti.

Pellicano vulnerato
Vita redit pro peccato
Nece stratis misera,
Phos fenicis est exusta,
Concremanturque vetusta
Macrocosmi scelera.

Alleluia canite…

Idrus intrat crocodillum,
Extis privat, necat illum,
Vivus inde rediens;
Tris diebus dormitavit
Leo, quem resuscitavit
Basileus rugiens.

Alleluia canite…
______________

Das Einhorn ist gefangen bei Gjeilo, Ola

Das Einhorn ist gefangen
wird dem königlichen Hof vorgeführt
in des Jägers Falle;
kriechend befreit es sich selbst von dem Pfahl;
da es verwundet ist, heilt es sich selbst
mit dem Gift der Viper.

Singt Alleluja
dem sterbenden Lamm;
singt Alleluja
ruft Alleluja
dem siegreichen Löwen.

Leben kehrt zurück in den verwundeten Pelikan
nach einem erbärmlichen Tod
in seinem Nest für die Sünden der Welt.
Das Licht des Phoenix ist erloschen,
die alten Sünden der Welt
vollständig in den Flammen vergangen.

Singt Alleluja…

Die Hydra dringt in das Krokodil,
beraubt es seiner Eingeweide, tötet es,
und kehrt lebend zurück.
Drei Tage lang
schläft der Löwe bis der König
ihn mit Gebrüll erweckt.

Singt Alleluja…

Übersetzung : Maren Lambrecht, EV Allegro de Strasbourg

Textinterpretation

Tbd.

Hintergrund (Quelle: Wikipedia)

Ubi caritas (lat. «Wo die Liebe») ist eine Antiphon aus der Liturgie des Gründonnerstags. In einem schlichten, aber ergreifenden Latein fordert der Text des Hymnus zu den beiden Formen der christlichen caritas auf: der Gottes- und der Nächstenliebe. Ohne sie befindet man sich in der Dunkelheit, sie ist das höchste Geschenk, sie erfüllt das alte und neue Gesetz (d. h. das Alte und das Neue Testament). Die Liebe verbindet, wo sie nicht ist, herrscht Trennung.

Durch Vertonungen aus Taizé ist Ubi caritas auch jenseits der liturgischen Verwendung populär geworden. Ubi caritas ist aber auch sonst häufig vertont worden; am bekanntesten sind dabei die Motette von Maurice Duruflé aus seinen Vier Motetten op. 10, sowie aus neuester Zeit Fassungen von Morten Lauridsen, Ola Gjeilo und Rihards Dubra. Der walisische Komponist Paul Mealor komponierte einen Chorsatz als Auftragskomposition für die Trauung von Prinz William und Kate Middleton am 29. April 2011.

Anhören: The Donald Brinegar Singers

Musikalische Interpretation

Generell:

  • Tbd.

Text

Ubi caritas et amor,
Deus ibi est.
Congregavit nos in unum
Christi amor.
Exsultemus et in ipso
jucundemur.
Timeamus et amemus
Deum vivum.
Et ex corde diligamus
nos sincero.
Simul ergo cum in unum
congregamur:
ne nos mente dividamur
caveamus.
Cessent iurgia maligna,
cessent lites.
Et in medio nostri sit
Christus Deus.

Wo Achtung und Liebe sind,
da ist Gott.
Christi Liebe hat uns
in Einem vereint.
Wir frohlocken und erfreuen
uns an demselben.
Wir fürchten und wir lieben
den lebendigen Gott.
Und von Herzen lieben wir
uns aufrichtig.
Da wir nun allesamt eines
geworden,
hüten wir uns getrennt zu
werden im Geiste.
Es fliehe der Streit, böser
Hader möge entweichen:
In unserer Mitte wohne
Christus der Herr.

Textinterpretation

(Siehe Hintergrund)

Hintergrund

Tbd.

Anhören: University of Utah Singers

Musikalische Interpretation (Stand 03.10.2018)

Generell:

  • Das Stück enthält schwierige Passagen in Takten 28ff und 76ff und 125ff – diese bitte gut vorbereiten (Töne, Rhythmus)
  • Der Komponist notiert Dynamik sehr ausführlich, diese bitte beachten

Takt 48ff (B): Prägnant sprechen
Takt 52 (B): Das vorgängige «Deus» wird auf 1 abgesprochen
Takt 55 (B): Das vorgängige «nos» wird auf 1 abgesprochen
Takt 59 (B): Das vorgängige «ejus» wird auf 1 abgesprochen
Takt 61: Bitte Ritardando beachten – und mit Seitenwechsel unbedingt subito ins Piano wechseln
Takt 77: «ejus» nach «in» überbinden, also bitte kein «s» absetzen
Takt 79: «confessione» nach «Laudate» überbinden
Takt 93: Atmen vor letztem Viertel «et», danach Diminuendo zum Piano und ruhiger werden
Takt 131: Achtung Falle! Hier ist es nur einen Takt lang piano!
Takt 141 bis Ene (B2): Konsonanten überdeutlich sprechen, um sich Gehör zu verschaffen

Text

Jubilate Deo, omnis terra;
servite Domino in laetitia.
Introite in conspectu ejus
in exsultatione.
Scitote quoniam Dominus
ipse est Deus; ipse fecit nos,
et non ipsi nos: populus ejus,
et oves pascuae ejus.
Introite portas ejus in
confessione; atria ejus in
hymnis: confitemini illi.
Laudate nomen ejus,
quoniam suavis est Dominus, in
aeternum misericordia ejus,
et usque in generationem et
generationem veritas ejus.

Jauchzet dem Herrn, alle Welt!
Dienet dem Herrn mit Freuden;
kommt vor sein Angesicht
mit Frohlocken!
Erkennet, dass der Herr Gott ist!
Er hat uns gemacht – und nicht
wir selbst – zu seinem Volk und
zu Schafen seiner Weide.
Gehet zu seinen Toren ein mit
Danken, zu seinen Vorhöfen mit
Loben; danket ihm,
lobet seinen Namen!
Denn der Herr ist freundlich
und seine Gnade
währet ewig und seine Wahrheit
für und für.

Textinterpretation

Tbd.

  • Tbd.

Hintergrund

Tbd.

Anhören: BYU Singers

Musikalische Interpretation (Stand 03.10.2018)

Generell:

  • Grundsätzlich steht nach jedem Alleluia eine Zäsur, es gibt aber Ausnahmen! Diese Zäsuren werden unten nicht mehr angegeben sondern nur die Ausnahmen
  • Die in allen Stimmen gleichen Solophrasen (Bass z.B. ab Takt 52) werden aus dem Nichts begonnen, d.h. insbesondere, dass die ersten Silben nicht betont werden
  • Diese Solopharsen stets als Bogen singen (keine Einzelnoten)
  • Tenor: Die Phrasen bitte ehel nasal und nicht kräftig-tenoral denken

Takt 1: Musik muss schon fliesen, bevor es lsgeht
Takt 1ff (S/A): Bogen singen, keine Einzeltöne
Takt 8 (A/T/B): Beide Alleluia verbinden – keine Zäsur
Takt 9, 10 (A/T/B): Atmen vor Alleluia
Takt 14-15 (S2): Verbinden
Taakt 16ff: Bogen singen, fast Glissando
Takt 15: Am Taketende atmen
Takt 17-18 (S/A): Takte verbinden
Takt 19 (A/T): Am Taktende atmen
Takt 23 Ende: Atmen
Takt 31: Atmen vor «Christus»
Takt 34-35 (S): Verbinden
Takt 36: Am Taktende atmen, danach pp beachten
Takt 40: Am Taktende atmen
Takt 45-46 (S2): Verbinden
Takt 47 (A/T/B): Am Taktende atmen
Takt 51 (A/T/B): Vor dem nächsten «Alleluia» atmen; «Alleluia» wie aus dem Nichts beginnen, d.h. insbesondere keine Betonung auf der ersten Silbe
Takt 51ff (T): Eher nasal denken, keinen tenoralen Kraftakt zeigen
Takt 53 (S/A): Am Taktende atmen
Takt 53 & 55 (T/B): Vor dem nächsten «Alleluia» atmen

Text

Alleluia, Christus resurrexit.
Alleluia, venite adoremus.

Alleluia, Christus ist auferstanden.
Alleluia, kommt, lasset uns
anbeten.

Textinterpretation

Tbd.

Hintergrund

Tbd.

Anhören: Stanford Chamber Chorale

Musikalische Interpretation (Stand 05.09.2018)

Aussprache: Kirchenlatein

Takt 3-4 (S/A): Verbinden
Takt 5: Achtung Fermate am Taktende!
Takt 7-8: (über Seitenwechsel) Durchziehen und das folgende «et» anbinden
Takt 8-9: Auf Ziel «tui» zusteuern, als Linie singen und nicht auf Tönen herumhopsen
Takt 9-10: «tui Jesu» verbinden
Takt 11-12 (S/A),Takt 12 (T),Takt 14-15 (S/A/B) und weitere: «Maria, mater» verbinden
Takt 13 (S/A): Am Taktende atmen
Takt 14-15 (S/A/B): Verbinden
Takt 17ff: «Ora pro nobis etc.» deklamatorisch phrasierend vortragen
Takt 20: Auf 4-und absprechen
Takt 26: Auf 4-und absprechen
Takt 28 (B): Mit anderen Stimmen absprechen
Takt 29: Nur in diesem Takt wirkt sich Kirchenlatein massiv aus – es heisst «hora» mit gesprochenem «h»
Takt 29 (S/A): «et in hora etc.» quasi im Sprechgesang
Takt 34: Nur dezentes Crescendo bis mf
Takt 40 (T/B): «nobis-ave» verbinden
Takt 41f: Wirklich ins ppp zurückgehen
Takt 41 (/TB1): Gemeinsam atmen von «Ave»

Text

Ave Maria,
gratia plena,
Dominus tecum.
Benedicta tu
in mulieribus,
et benedictus
fructus ventris tui, Jesus
Sancta Maria, mater Dei,
ora pro nobis peccatoribus,
nunc, et in hora
mortis nostrae.
Amen.

Gegrüsset seist du, Maria,
voll der Gnade.
Der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit
unter den Frauen,
und gebenedeit ist
die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde
unseres Todes.
Amen.

Textinterpretation

Tbd.

Hintergrund

Das Benedictus (oder Lobgesang des Zacharias) ist ein nach seinem lateinischen Anfangswort benannter Text des Neuen Testaments und der Liturgie. Es ist eines der Cantica aus dem Lukasevangelium (Lk 1,68–79 EU) und Bestandteil der Laudes (bei Tagesanbruch, üblicherweise zwischen 6 Uhr und 8 Uhr morgens) des Stundengebets.

Nach der Erzählung des Lukasevangeliums wird der Priester Zacharias nach der Ankündigung des Engels, seine betagte Frau Elisabet werde einen Sohn – Johannes den Täufer – zur Welt bringen, stumm. Als das Kind geboren ist, löst sich seine Zunge, und seine ersten (berichteten) Worte sind das Benedictus, ein psalmartiges, prophetisches Lob Gottes und seiner nun begonnenen Heilstat.

Musikalische Interpretation (Stand 12.11.2018)

Generell:

  • Aussprache: Kirchenlatein
  • Der Rhythmus wird durch die Achtelnoten bestimmt, die konstant durchlaufen sollten
  • Ansonsten soll die Musik lebendig sein

Takt 35 (S/A): Durchziehen
Takt 38 (S/A): Atmen von «cum»
Takt 41: Atmen vor «et»
Takt 48: Atmen am Taktende
Takt 52: Atmen vor «Abraham»
Takt 65/66 (T/B): Achtung, falsche Silbenverteilung: «in» auf letztes Viertel im Takt 65, «san-cti-ta» dann auf die drei folgenden Noten im Takt 66

Text

Benedictus Dominus Deus Israel,
quia visitavit et fecit redemptionem plebi suae
et erexit cornu salutis nobis, in domo David pueri sui,
sicut locutus est per os sanctorum, qui a saeculo sunt, prophetarum eius,
salutem ex inimicis nostris, et de manu omnium, qui oderunt nos;
ad faciendam misericordiam cum patribus nostris, et memorari testamenti sui sancti,
iusiurandum, quod iuravit ad Abraham patrem nostrum, daturum se nobis,
ut sine timore, de manu inimicorum liberati, serviamus illi
in sanctitate et iustitia coram ipso omnibus diebus nostris.
Et tu, puer, propheta Altissimi vocaberis: praeibis enim ante faciem Domini parare vias eius,
ad dandam scientiam salutis plebi eius in remissionem peccatorum eorum,
per viscera misericordiae Dei nostri, in quibus visitabit nos oriens ex alto,
illuminare his, qui in tenebris et in umbra mortis sedent, ad dirigendos pedes nostros in viam pacis.

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!
Denn Er hat Sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen.

Er hat uns einen starken Retter erweckt
im Hause Seines Knechtes David.

So hat Er verheißen von alters her
durch den Mund Seiner heiligen Propheten.

Er hat uns errettet vor unseren Feinden
und aus der Hand aller, die uns hassen.

Er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet und an Seinen heiligen Bund gedacht,
an den Eid, den Er unserem Vater Abraham geschworen hat.

Er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, Ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit
vor Seinem Angesicht all unsere Tage.

Und du Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen, denn du wirst dem Herrn vorangehen
und Ihm den Weg bereiten.

Du wirst Sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken
in der Vergebung seiner Sünden.

Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,

um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes
und unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.

Textinterpretation

Tbd.

Hintergrund (Siehe Kathpedia)

Gloria in excelsis Deo («Ehre Gott in der Höhe») ist ein mit einem Engelsgesang (hymnus angelicus) beginnender, hymnenartiger danksagender Lobpreis Gottes, der in der Heiligen Messe nach dem Kyrie gesprochen oder gesungen wird. Das Gloria wird an den Sonntagen außerhalb des Advents- und Fastenzeit, an Hochfesten, Festen und bei anderen festlichen Gottesdiensten verwendet. Der Gloriahymnus ist, wenn auch mit größeren oder kleineren Abweichungen, in allen Riten bei der Heiligen Messe gebräuchlich. Es bildet in den westlichen Liturgien das 2. Stück des Messordinariums. In den östlichen Liturgien hat das Gloria seinen Ort am Ende der Morgenhore nach Ps 148-150.

Der Verfasser des Gloria ist unbekannt. Die Autorschaft des Hl. Hilarius wird von Pseudo-Dionysius erwähnt, ist jedoch nicht beweisbar. «Gloria in excelsis Deo» wird große Doxologie (major), im Unterschied zur kleinen Doxologie «Gloria Patri» und wegen des parallelen Aufbaus als Zwillingshymnus zum Te Deum bezeichnet.

Anhören: Chor KameLeon

Musikalische Interpretation (Stand 12.11.2018)

Generell:

  • Lateinische Aussprache

Takt 10ff (T/B): Obertonartig zu singen
Takt 42-43: verbinden
Takt 44: «-rum lu-» verbinden
Takt 45: Nach «stellas» atmen
Takt 75 (S/A): Aufteilung der drei Stimmen: S – A1 – A2
Takt 77 (Alle!): «E-um» auf die beiden Viertel (wie S/A/T)
Takt 84: Atmen nach «Deo»
Takt 88ff (T/B): «Tschum-» ohne «p sprechen»: schnelles «Tsch-» und dann gehaltenes «m»
Takt 98: Atmen nach «noster»
Takt 100/101/102: Zäsur vor «in uni-»
Takt 103: Durchziehen
Takt 106/107/108/109: Zäsur vor «(quam) admirabile»
Takt 110: Durchziehen
Takt 111/112: Zäsur vor «in uni-»
Takt 122/123: Zäsur am Taktende

Text

Gloria in excelsis Deo
et in terra pax hominibus bonae voluntatis.
Laudamus te,
benedicimus te,
adoramus te,
glorificamus te,
gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam,
Domine Deus, Rex caelestis,
Deus Pater omnipotens,
Domine Fili unigenite, Jesu Christe,
Domine Deus, Agnus Dei,
Filius Patris,
qui tollis peccata mundi, miserere nobis;
qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram.
Qui sedes ad dexteram Patris, miserere nobis.
Quoniam tu solus Sanctus,
tu solus Dominus,
tu solus Altissimus, Jesu Christe,
cum Sancto Spiritu:
in gloria Dei Patris.

Amen.

Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade.
Wir loben Dich,
wir preisen Dich,
wir beten Dich an,
wir rühmen Dich und danken Dir,
denn groß ist Deine Herrlichkeit:
Herr und Gott, König des Himmels,
Gott und Vater, Herrscher über das All,
Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus.
Herr und Gott, Lamm Gottes,
Sohn des Vaters,
Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme Dich unser.
Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: nimm an unser Gebet.
Du sitzest zur Rechten des Vaters: erbarme Dich unser.
Denn Du allein bist der Heilige,
du allein der Herr,
du allein der Höchste, Jesus Christus,
mit dem Heiligen Geist,
zur Ehre Gottes des Vaters.

Amen.

Textinterpretation

Aufgrund von Genese und Anrederichtung läßt sich das Gloria in drei Abschnitte unterteilen:

  1. Dem Zitat des Engelgesangs Lk 2,14, das zugleich Themenvorgabe ist, ist Lobpreis des Vaters und Gedenken der Erlösung (Frieden).
  2. In seiner Breite folgt ein ungewöhnlicher Lobpreis Gottes durch die Gemeinde. Er wird in vielen Quellen mit einer trinitarischen Doxologie abgeschlossen.
  3. Es folgt ein christologischer (und wohl jüngster) Abschnitt und ist eine preisende Anrede, eine litaneiartige Anrufung, eine dreifache Prädikation, abgeschlossen durch eine trinitarische Bekenntnisformel, die das Thema «gloria» wieder aufgreift

Hintergrund (Quelle: https://www.carus-verlag.com/en/choir/sacred-choral-music/michael-waldenby-memento-creatoris-tui.html)

Die Komposition entstand ab 2002 als Auftragswerk seines Freundes Gary Graden und wurde 2009 abgeschlossen.  Der Komponist ist vom Text der Musik fasziniert: Alles ist Eitelkeit (ggf. Einbildung). Nachdem Schreibende, Malende und Filmschaffende sich mit diesem Text befasst haben, war es für Waldenby an der Zeit, diese Worte auch in Musik zu fassen.  Das gesamte Werk besteht aus sechs Sätzen, die Vokalisten singen nur die Nummer fünf. Jeder Teil beleuchtet einen anderen Aspekt des Lebens vor und nach dem Tode. Doch atmen alle Teile den Geist der Hoffnung und der Menschlichkeit.

Anhören: ACDA Collegiate Honor Choir

Musikalische Interpretation (Stand 12.11.2018)

Generell:

  • Aussprache Italienisch
  • Bitte besonders auf die Tempo-Veränderungen achten

Takt 22ff: Ritardando und Beruhigung – ab Takt 27 subito Tempo Primo
Takt 33-36: Durchziehen; romantischer Sound
Takt 36: Glockiger Schlusston
Takt 40 (B): Deutlich sprechen
Takt 42: Achtung: Viertel entsprechen ab jetzt den vorherigen punktierten Vierteln
Takt 44 (B1): Steigende Noten randstimmig singen
Takt 49-65: Ritardando – Sostenuto – langsame Rückkehr zum ersten Tempo
Takt 58, 60, 62 (T/B): «t» auf 3-und

Text

Memento creatoris tui in diebus iuventutis
tuae antequam veniat tempus adflictionis
et adpropinquent anni de quibus dicas
non mihi placent
antequam tenebrescat sol et lumen et luna
et stellae et revertuntur nubes post
pluviam
quando commovebuntur custodes domus
et nutabuntur viri fortissimi et otiosae erunt
molentes inminuto numero et tenebrescent
videntes per foramina

et claudent ostia in platea in humilitate
vocis molentes et consurgent ad
vocem volucris et obsurdescent omnes
filiae carminis
excelsa quoque timebunt et formidabunt
in via florebit amigdalum inpinguabitur

lucusta et dissipabitur capparis quoniam
ibit homo in domum aeternitatis suae et
circumibunt in platea plangentes

antequam rumpatur funis argenteus
et recurrat vitta aurea et conteratur
hydria super fontem et confringatur
rota super cisternam
et revertatur pulvis in terram suam
unde erat et spiritus redeat ad Deum
qui dedit illum.

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend,
ehe die bösen Tage kommen und die Jahre
nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir
nicht«;
ehe die Sonne und das Licht, der Mond und
die Sterne finster werden und die Wolken
wiederkommen nach dem Regen, –
zur Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern
und die Starken sich krümmen und müssig
stehen die Müllerinnen, weil es so wenige
geworden sind, wenn finster werden, die
durch die Fenster sehen,
und wenn die Türen an der Gasse sich
schliessen, dass die Stimme der Mühle leise
wird und wenn sie sich hebt, wie wenn ein
Vogel singt, und alle Töchter des Gesanges
sich neigen;
wenn man vor Höhen sich fürchtet und
sich ängstigt auf dem Wege, wenn der
Mandelbaum blüht und die Heuschrecke
sich belädt und die Kaper auftritt. Denn der
Mensch fährt dahin, wo er ewig bleibt, und
die Klageleute gehen daher auf der Gasse;
ehe der silberne Strick zerreisst und
die goldene Schale zerbricht und der
Eimer zerschellt an der Quelle und das
Rad zerbrochen in den Brunnen fällt.
Denn der Staub muss wieder zur Erde
kommen, wie er gewesen ist, und der
Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.

Textinterpretation

Tbd.